Umgestaltung Rathausplatz sowie Teilbereich Große Straße zwischen Bäckerstraße und Herrlichkeit
Mit dem integrierten städtischen Entwicklungs- und Wachstumskonzept hat sich die Stadt Verden eine Orientierung für eine nachhaltige und langfristig erfolgreiche Innenstadtentwicklung gegeben. Ein Schwerpunkt der Entwicklung liegt im Bereich "öffentlicher Raum" innerhalb des Geltungsbereiches "Wachstumskonzept Innenstadt“. Eine zukunftssichere Aufwertung der Fußgängerzone ist ein zentraler Baustein des Wachstumskonzeptes, um die Altstadt als Standort für Einzelhandel, Gastronomie und Dienstleistung zu stärken.
Im Zuge dessen wurde der Rathausplatzes sowie die Große Straße zwischen Bäckerstraße und Herrlichkeit umgestaltet. Der Umbau war dringend erforderlich, da dieser Teilbereich durch die verschiedensten Nutzungsansprüche und die daraus über Jahrzehnte entstanden unterschiedlichsten Gestaltungelemente zu einem ungeordneten, überfunktionalisiertem Freiraum gewachsen ist. Die Freiflächen kamen den Anforderungen an die öffentlichen Freiräume nicht mehr nach, wiesen Defizite in der Gebrauchsfähigkeit auf und waren zudem in großen Teilen nicht barrierefrei. Diese Defizite wurden mit der Umgestaltung des Teilbereichs ausgeglichen werden.
Das Gebiet ist durch die verschiedenen und vielfältigen denkmalgeschützen Gebäude und mittelalterlichem Stadtgrundriss gekennzeichnet. Der Umbau der Freiflächen unterstützt nun dieses einzigartige Stadtbild, in dem es eine einheitliche und dem Ort angemessene Gestaltung gibt. Auf den Stadtraum wurde durch den Einsatz von farblich feinabgestimmten Natursteinmaterial reagiert und ein wertiges Material eingeführt, das die Funktionen der Stadt unterstützt. Die Flächen sind multifunktional nutzbar und wurden barrierefrei gestaltet. Frühere z.T deutliche Niveauunterschiede wurden egalisiert und die Eingangssitutationen in angrenzenden Ladenlokal niveaugleich hergestellt. Die vor der Umgestaltung störende Stufen im Platz sind entfallen, so dass seit dem Umbau die Freiflächen auch für gehbehinderte Personen und Rollstuhlfahrer begeh- und nutzbar sind.
Die Erschließung des Rathausplatzes für den motorisierten Individualverkehr (MIV) bleibt durch die Umgestaltung weiterhin möglich, gleichwohl hat sich der Rat der Stadt Verden vorerst gegen eine Freigabe für den MIV entschieden (Lieferverkehr frei bis 11:00 Uhr). Dies dient der Aufenthaltsqualität für Besucher der Innenstadt, da hierdurch auch die Möglichkeit für Außengastronomie geschaffen wurde.
Die Aufenthaltsqualität wird zudem durch neue Ausstattungen, wie Sitzbänke, Bäume und mobilen Grünelementen an behutsam ausgewählten Punkten gestärkt. Das auf der Freifläche vor dem Rathaus entstandene Podest gliedert den Raum und ist als „Marker“ eingesetzt, der die Orientierung und den Wiedererkennungswert verbessert. Das Podest genügt vielfältigen Ansprüchen, ob als Bühne für verschiedenste Veranstaltungen oder aber auch als Treffpunkt mit Sitz- und Aufenthaltsfläche.
Auf der Mauer an der Johanniskirche wurde zudem eine lange Sitzbank montiert welche aufgrund der aufgrund der besonderen Ausführung die Stellung der ältesten Backsteinkirchen Norddeutschlands im Stadtbild hervorhebt.
Die Maßnahme wurde mit 523.323,75 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.