Eitze
Eitze (niederdeutsch Eetzen) liegt südöstlich von Verden an der Einmündung des Gohbachs in die Aller. Die Ortschaft hat knapp 1500 Einwohner. Sie kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, denn erstmals erwähnt wurde sie im Jahre 860. Eitze ist zum einen noch landwirtschaftlich geprägt, zum anderen gehört ein großer Bereich des Gewerbeparks Finkenberg zur Ortschaft.
Zahlen und Fakten
Einwohnerzahl: 1.470 (Stichtag: 30.06.2020)
Lage: 52°54‘27‘‘ N, 9°16‘26‘‘O
Geschichte
Eitze wurde 860 zum ersten Mal in der Form Ekina in den Aufzeichnungen des Bremer Erzbischofs Ansgar über die Wunderheilungen am Grabe des Bischofs Willehad erwähnt. Ekina bedeutet Wasser bei den Eichen. Aus diesem Namen wurde später Echene, dann Etzene, Eitzen und schließlich Eitze. Eitze gehört somit zu den frühesten schriftlich bezeugten Orten im Gebiet um Verden und konnte 2010 sein 1150-jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumsfest feiern.
Bereits 1220 wird die Eitzer Mühle, die noch heute existiert, urkundlich erwähnt. Im 13. und 14. Jh. war das Rittergeschlecht van der Etzen in Eitze ansässig.
Um 1600 gab es in Eitze sieben Meierhöfe, darunter den Mühlenhof, außerdem zwei (ab 1658 drei) Katen.
Das änderte sich im 19. Jh. grundlegend. Es siedelten sich Anbauern und Gewerbetreibende an. Besonders prägend waren die 7 Ziegeleien, die ab 1840 in Eitze existiert haben. Die 9 Teiche, die durch die Gewinnung von Ton entstanden, bestimmen heute noch das Landschaftsbild der Ortschaft. An die Stelle der Fachwerkhäuser traten zunehmend Ziegelbauten.
Um 1900 wohnten in Eitze über 400 Einwohner in etwa 70 Häusern, darunter waren noch ca. 50 landwirtschaftliche Betriebe.
1910 erhielt Eitze durch die Kleinbahn Verden – Walsrode einen Eisenbahnanschluss. Diese Kleinbahn war für die durch sie erschlossenen Dörfer von großer Bedeutung. Noch heute bildet Eitze mit 8 weiteren Dörfern der Gemeinde Kirchlinteln den Kleinbahnbezirk. Vielleicht aufgrund dieser Zugehörigkeit gehört Eitze als einziger Bereich der Stadt Verden zur Leader-Region Aller-Leine-Tal.
Nach dem zweiten Weltkrieg verdoppelte sich die Einwohnerzahl vor allem durch Flüchtlinge und Evakuierte bis 1950 auf 762 bei fast unveränderter Häuserzahl von 96. Erst danach entspannte sich die Wohnsituation wieder durch Abwanderung und eine rege Bautätigkeit.
1962 schloss sich Eitze dem Schulzweckverband Luttum – Hohenaverbergen an. Seitdem gingen die Eitzer SchülerInnen in Luttum zur Schule und daran hat sich bis heute zumindest für die GrundschülerInnen nichts geändert, obwohl Eitze seit 1972 zu Verden gehört.
Die Geschichte Eitzes ist auch in der Ortschaft sichtbar, denn der Heimatverein hat sehenswerte Bauwerke, traditionelle Stätten und interessante Straßennamen in Eitze mit inzwischen dreizehn geschnitzten Holzschildern und dazugehörigen Informationsstelen gekennzeichnet.
Wirtschaft / Industrie / Gewerbe
Eitze ist zum einen noch landwirtschaftlich geprägt, mehr als die Hälfte der Fläche der Ortschaft wird von der Landwirtschaft genutzt. Zum anderen liegt ein großer Teil des stetig wachsenden Gewerbeparks Finkenberg auf Eitzer Gebiet. Nicht zuletzt deshalb konnten im Jahr 2017 in Eitze 2060 Arbeitsplätze gezählt werden.
Soziales / Freizeiteinrichtungen
Eitze hat ein reges Vereinsleben, dafür sorgen der Schützenverein von 1866, der Sportverein von 1946, die Heimatbühne von 1968, der Heimatverein von 1993 und auch die Feuerwehr von 1902 (seit 1909 Freiwillige Feuerwehr) und ihr Förderverein. Gemeinsam werden Schützenfest, Erntefest und Dorfgemeinschaftsfest gefeiert. Es gibt einen wöchentlichen Kindertreff und einen monatlichen Senioren-Treff. Das alte Schulgebäude, in dem zunächst die Lebenshilfe beheimatet war, wird heute als Dorfgemeinschaftshaus genutzt – ein Treffpunkt für alle Eitzer. In dem dazugehörigen Gymnastikraum können sich auch kleine Gruppen sportlich betätigen. Der Schützenverein hat 2010 sein neues Haus am Sportplatz im Hexenmoor einweihen können. Der große Spielplatz am DGH und mehrere weitere kleinere Spielplätze sind Treffpunkte für die jungen Eitzer. Die Feuerwehr hat 2014 ein neues Gebäude direkt neben dem DGH beziehen können. Die Lebenshilfe betreibt in Eitze das Kinderhaus, in dem 160 Kinder betreut werden.
2017 hat Eitze an dem Kreis-Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen. Durch das Engagement vieler Eitzer Bürgerinnen und Bürger konnte dabei ein hervorragender 3. Platz erreicht werden.
Literatur über Eitze
Arens, Else: Ortschronik Eitze, Eitze 1989
Hofmeister, Adolf und König, Anja (Hrsg.): 860-2010 – 1150 Jahre Eitze, Verden 2011
Heimatverein Eitze e.V.: Der Heimatverein Eitze und seine Holzschilder, Eitze 2020
Ortsrat
Hier finden Sie eine Auflistung der Mitglieder des Ortsrates Eitze. Ortsbürgermeisterin von Eitze ist Anja König.
Aktuelles aus der Ortschaft
Die gute Zusammenarbeit der Vereine und des Ortsrates zeigt sich auch darin, dass sie alle zusammen die Internetseite www.eitze.de betreiben. Hier finden Sie vielfältige Informationen über Eitze, sein Vereinsleben und den Ortsrat Eitze.